Russland
Für Victoria Poyda von der Agentur PR Partner aus Russland sind Blogger aus der B2C-Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Bloggern würde mehr vertraut als den klassischen Medien. „Effektiv ist es das einzige PR-Instrument, das den Absatz beeinflussen kann”, so Victoria Poyda. „Und es sind nicht nur die Top-Blogger in den jeweiligen Märkten, die Wirkung zeigen. Blogger und Influencer mit wachsenden Fanzahlen – beispielsweise ein Instagram-Profil mit 20.000 Fans - kann effektiver für Marken sein.“
USA
Jan Gusich, Gründerin der U.S. Agentur akhia, bemerkt, dass die Unterstützung bereits durch nur einen berühmten Blogger ein unbekanntes Unternehmen auf den digitalen Markt bringen kann. Und was die klassische PR betrifft, werden digitale Platzierungen immer wichtiger. „Die Antwort ist einfach: Folge Deiner Zielgruppe“, so Gusich. „Du kannst mit einem Influencer arbeiten, um herauszufinden, ob eine Aktion auf mehreren Kanälen (Blogpost, Twitter-Promotions, Teilen auf Instagram) oder auf nur einem Kanal (beliebter Youtube-Kanal) Sinn ergibt.”
Spanien
Spanien setzt auf dieselben Trends mit Marken, die die Power von Bloggern und Instagrammern anerkennen. „Alle möglichen Social Media Influencer haben in Spanien an Relevanz gewonnen”, so Alberte Santos von der spanischen Agentur Evercom. „Die meisten Produkt- und Lifestylemarken setzen ihr Budget ein, um diese starken Stimmen zu beeinflussen. Aber man muss herausstechen, um von ihnen beachtet zu werden. Nach unseren Erfahrungen funktioniert ein sehr persönlicher Zugang besser – wir verstehen und kennen die Interessen und Themen der Influencer und ihrer Follower.“
Diego Barcelo von der Agentur Comunicación Iberoamericana stimmt zu. „Die Bedeutung von Bloggern steigt jedes Jahr”, berichtet er. “Sie sind Führer in ihrer Branche und die Auswirkung auf eine Marke kann höher ausfallen als klassische Werbung oder herkömmliche Kommunikation.”
Dänemark
Das Interesse an Influencer Marketing hätte sich in den vergangenen Jahren auch in Skandinavien gesteigert, so Gitte Hoyer von Kragelund Kommunikation aus Dänemark. Es habe sich von klassischen Bloggern mit ihrer eigenen Plattform zu anderen Social Media Influencern mit starken Youtube-Kanälen oder Instagram Accounts gewandelt. „Es bedarf gründlicher Recherchen, um mit ihnen erfolgreich zu sein. Wichtig sind Alter und Standort der Blogger und natürlich, wer ihnen folgt. Dabei achten wir nicht nur auf die großen Influencer, sondern auch auf die etwas kleineren, die eine sehr loyale Fanbasis haben."
Großbritannien
Für Pauline Gillan von McOnie aus Großbritannien sind Reputation und Authentizität bei einer Marke sehr wichtig, um mit Bloggern und Influencern Erfolg zu haben. „Die Beziehungen basieren auf Vertrauen und Loyalität, und diese geschehen nicht über Nacht“, so Gillian. „Es bedarf viel Arbeit, um diese großartigen Beziehungen aufzubauen.“
Peter Haddock, Berater bei Edson Evers stimmt damit überein: „Blogger und Influencer überholen die klassischen Medien mit drastischen Zuwächsen bei den Nutzerzahlen und zielgruppengerechten Kanälen“, so Haddock. „Wir haben eine weit größere Nachfrage nach Blogger-Engagement mit einem hohen Stellenwert auf den sozialen Medienkanälen.“
Gillan fügt hinzu, dass neue Regularien die Sorgfaltspflicht der Marken genau definieren. Die Advertising Standards Authority (ASA) spezifizierte 2017 die Pflicht von Bloggern, die mit Marken zusammenarbeiten, ihre Posts als „sponsored” zu kennzeichnen, mit speziellen Hashtags wie #ad oder #sponsor. Das passierte nicht ohne Gegenreaktion, da Marken dies als Abwertung der Botschaften erachteten. „So sind jetzt unbezahlte und organische Posts von Bloggern selbst die wertvollsten Beiträge – und wir müssen diese Markentreue aufbauen."