User können mit Mini-Programmen Restaurants suchen und bewerten. Sie lassen sich wie native Apps und Webseiten durch die Nutzer direkt auf dem Homescreen speichern. Ganz einfach ist es aber nicht für Firmen auf WeChat präsent zu sein. Man muss schon "Tencent Trusted Partner" sein und ein gewisses Ad-Budget mitbringen um überhaupt einen begehrten Platz an der fernöstlichen Sonne zu bekommen, klärt mich Sven Spöde vom WeChat Spezialist Storymaker auf.
Wie geht es weiter mit dem Facebook Messenger?
Einen ähnlichen Weg wie WeChat wird wohl auch Facebook mit seinem Messenger einschlagen. Vielleicht nicht über Mini-Programme oder Apps wie WeChat, aber mit den einfach zu erstellenden Chatbots bietet Facebook heute schon Entwicklern eine gute Plattform, um smarte Anwendungen für Unternehmen darauf zu entwickeln.
WhatsApp ist der beliebteste Messenger der Welt, aber…
…. coole Features, Apps oder Programme findet man hier nicht. "Die erste Business-Version ist noch überschaubar" sagt Christian Wochagg, Chef der Agentur Gerhard in Berlin. Zwar wird das Bezahlen per WhatsApp bereits in Indien getestet, aber so richtig Entwicklerfreundlich ist die App noch lange nicht.Es gibt auch schon den ein oder anderen WhatsApp Bot, so fancy und userfreundlich wie auf Facebook sehen diese Chatbots aber auf WhatsApp noch nicht aus.
Verschlafen die WhatsApp-Entwickler hier den Trend?
Nun könnte man natürlich schnell annehmen, dass die WhatsApp-Entwickler hier einen wichtigen Trend verschlafen. Ich denke aber nicht. Das WhatsApp Developer- Team ist immer noch sehr klein, verglichen mit den Facebook-Entwicklungsteams. Außerdem ist bekannt, dass WhatsApp ("die Grünen") und Facebook ("die Blauen") nicht unbedingt Best Friends in Menlo Park sind. WhatsApp-Mitgründer Brain Acton rief im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals letztens erst zu #DeleteFacebook auf. Ganz schön rebellisch für ein Unternehmen, das Anfang 2014 für 19 Milliarden Dollar von Facebook gekauft wurde.
Aber WhatsApp macht, was WhatsApp kann – und das wie kaum ein anderer: Sie wissen, wie persönliche Kommunikation funktioniert. Deshalb fokussiert sich das Unternehmen bei seiner Business-Anwendung primär (und im Augenblick noch) auf kleinere Händler in Märkten wie Brasilien oder Indien. Und da zählt eben eher die schnelle, direkte und sehr einfache Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden.
Fazit: Den Kampf der Messenger Apps wird es nicht geben!
Dank der Chinesischen Regierung wird WeChat sein Monopol bei den Chinesen wohl behalten und braucht keine Konkurrenz zu fürchten. Facebook wird mit seinem Messenger als große, entwickklerfreundliche Plattform und WhatsApp als schlanke Lösung für die KMU Zielgruppe, den Rest der Welt weiter fest im Griff haben. Warum auch streiten – es gibt genug Messenger-Kuchen für alle. Jeder Topf findet seinen Deckel. Das gilt für den Nutzer ebenso wie für Unternehmen 😉