Digitale Technik hat längst die Hotel-Welt erobert. Vom Gratis-Smartphone bei der Ankunft bis zum Roboter an der Rezeption – LEAD zeigt dir sieben Hotels für Nerds, deren Technik auf dem neuesten Stand ist.
Michael Gronau 30. Januar 2019
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KVi Hotel Budapest: Eigene App steuert Aufenthalt
Foto: KVi Hotel Budapest
"Wo alles über ihr Smartphone kontrolliert wird" – so wirbt das KVi Hotel in der ungarischen Hauptstadt um seine Gäste. Das "360-Grad-Smart-Hotel" bietet eine eigene App, deren Homescreen als Steuerungszentrale für den gesamten Aufenthalt fungiert. Nicht nur Check-in und Check-out laufen über das Programm, sondern auch sämtliche Bezahlungen von Frühstücksbestellung aufs Zimmer bis Hotel-Bar. Eine Push-Nachricht informiert Gäste, wenn das Zimmer gereinigt ist. Auf ein Front-Desk mit Personal verzichtet das KVi. Das gilt auch für Zimmerschlüssel. Der gebuchte Raum wird ebenfalls über die App geöffnet. Aus der Anwendung heraus kannst du schon während des Stadtbummels durch Budapest die Heizung einschalten und auf die gewünschte Temperatur bringen. Damit der Akku des Smartphones nicht leer wird, werden in der Lobby Powerbänke angeboten.
Fast wie das zweite smarte Home: Die ND Hotelkette bietet in Berlin und Madrid sogenannte "Mood Rooms", die sich vor allem auf smarte Beleuchtung konzentrieren. Gesteuert wird die smarte Philips-Flex-Lichtanlage über ein iPad, das in jedem Zimmer ausliegt. Darüber werden auch Musik, Vorhänge, Heizung und Klimaanlage reguliert. NH setzt auf Somfy-Systeme, die Soundanlage stammt von Sensory Lab. Die Stimmung wird dabei dem Tagesverlauf nach eigenen Wünschen angepasst. Möglich sind sechs Programme: Rise & Shine, Focus, Gettin’ Ready, Do Your Thing, Bon Appétit und Sweet Dreams. Für Romantiker und Paare gibt es den "Sexy Modus". Dank des Fernsehers ist auch noch für ein zusätzliches Fitnessprogramm gesorgt: In Zusammenarbeit mit Cyberobics lässt sich on-demand die Fitness-Video-Plattform zum Training auf dem Zimmer nutzen.
Das österreichische Hotel gilt als einer der europäischen Vorreiter bei smarten Hotels. Um hohe technische Standards zu gewährleisten, wird mit den Wissenschaftlern des Fraunhofer Instituts zusammengearbeitet.
Wer über App oder Webseite bucht, erhält als digitaler Kunde zu bestimmten Zeiten 15 Prozent Rabatt im Vergleich zu denjenigen, die altmodisch per Telefon buchen. In der App lässt sich das passende Zimmer vorab aussuchen. Die Hotellobby haben die Betreiber zum Coworking-Space umgebaut. Touristen und Einheimische können hier gemeinsam an ihren Projekten arbeiten, ohne dass der Charme der berühmten Wiener Kaffeehäuser verloren geht. Inzwischen gibt es mit "Schanibot" auch eine neue digitale Arbeitskraft in der Lobby. Der Bot liefert auf Wunsch detaillierte Stadt-Infos.
Wer möchte, erhält ein eigenes Smartphone und kann sein Gerät daheim lassen.
Im Henn-Na-Hotel stehen Roboter an der Rezeption (Foto: Henn-Na / Booking.com)
Beim nächsten Asien-Trip sollte auf jeden Fall ein Zwischenstopp im japanischen Sasebo eingeplant werden. An der Rezeption empfangen dich keine realen Mitarbeiter, sondern mehrsprachige Dinosaurier-Roboter. Überhaupt sollen die Roboter die Koffer aufs Zimmer tragen und die besten Events für den Aufenthalt empfehlen - auch wenn das Hotel schon einige Roboter-Angestellte wieder gefeuert hat. Orientiert haben sich die Betreiber an Alexa und Siri, am Ende entwickelten sie aber ihren eigenen – aufs Hotel zugeschnittenen – Sprachassistenten.
Im polnischen Posen ist ein interaktives Design-Hotel entstanden, das Technik und Kunst auf eine für den Gast sehr persönliche Art miteinander verbinden will. Benannt wurde das Hotel nach dem Kultfilm "Blow up" des italienischen Star-Regisseurs Michelangelo Antonioni.
Schon beim Betreten der Anlage dürften Nerds ein gutes Gefühl haben, wenn sie ein iPhone in die Hand gedrückt bekommen. Mit einem Klick auf die entsprechende iPhone-Anwendung kannst du zum Beispiel den Concierge rufen. Gleichzeitig dient das iPhone auch dazu, dass jeder Kunde Teil einer Hotel-Videoinstallation wird. Als Vorbild diente womöglich das Hotel "Mama Shelter" in Paris. Jeder Gast kann im Restaurant seine Video-Botschaft ausstrahlen lassen. Die Kunstwerke selbst stammen von der Polin Grażyna Kulczyk.
Wenn die Location auf der Balearen-Insel Ibiza am 18. Mai die Saison eröffnet, treffen sich Strandgänger, Partypeople und Technikfreaks an einem Ort direkt am Strand. Das Hotel-Resort bietet nicht nur Master Classes für DJs im hauseigenen Aufnahmestudio, sondern veranstaltet auch angesagte Partys mit bekannten DJs. Vorteil: Wenn du auch zu Hause bereits auf dem Smartphone alles mit einem Fingerabdrucksensor erledigst, fühlst du dich im Ushuaia wie daheim. Bei der Begrüßung wird dein Finger gescannt, danach bezahlst du für die Zeit deines Aufenthaltes alles nur noch mit deinem Finger. Lästiges Kleingeld am Strand und auf der Party im Open-Air-Dancefloor entfällt beim Ordern von Drinks.
Preise: zum Beispiel 2 Wochen im Mai ab ca. 285 Euro im Doppelzimmer pro Nacht
Wer im Loews Hotel übernachtet, muss als Fan von Konsolen-Spielen und als passionierter Golfer sein Zimmer gar nicht mehr verlassen. Loews bietet einen virtuellen Golfplatz in ausgewählten Appartements. Virtuell kannst du dir ein Green aus den Top-50-Plätzen weltweit heraussuchen. Schläger und Golfbälle findest du nach der Ankunft schon im Zimmer vor.
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