Dass Agenturen wie Getty Images mit ihrem Bilderangebot früher dazu beigetragen haben, Rollenbilder aufrechtzuerhalten und Stereotype noch zu verfestigen, ist Jacqueline Bourke durchaus bewusst. Bourke ist Senior Manager für Creative Insights und als solche kennt sie das Geschäft der Stockfotografie, das Getty Images betreibt.
Die Fotografen machen ohne speziellen Auftrag Bilder auf Vorrat, die verkauft werden, wenn Kunden wie Print- oder Onlinemedien ihre Artikel oder Werbungen bebildern wollen. Sie suchen dann nach Begriffen wie "Chef und Angestellte", "Frau in Unterwäsche" oder "Familie". Früher fanden sie dann meist einen Mann als Chef, die Frau in Unterwäsche war selbstverständlich schlank und die Familie bestand aus Vater, Mutter, Kind.
Wenn sich Bourke heute durch die Bilder der Agentur scrollt, die im Jahr 400 Millionen Downloads verzeichnet, sieht das schon anders aus. Sie sagt: "Die sozialen Medien haben die Stockfotografie dahingehend verändert, dass Diversität und Inklusion heute im Mittelpunkt stehen."