Abgespaced: Wie die Digitalisierung die Raumfahrt verändert
Heute vor genau 50 Jahren betrat der erste Mensch den Mond. In der Zwischenzeit hat sich viel getan: Astronauten drucken ihre eigenen Knochen, künstliche Intelligenz sucht nach außerirdischem Leben – bald kann man sogar im All Urlaub machen. Und das ist erst der Anfang.
50 Jahre nach der ersten Mondlandung hat sich auch in Sachen Digitalisierung in der Raumfahrt viel verändert (Bild: pixabay)
Alessa Kästner 19. Juli 2019
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Für ein paar Millionen ins All fliegen
Mal kurz ins Weltall jetten? Die Firma Bigelow Space Operations macht’s möglich: Wer 52 Millionen US-Dollar übrig hat, kann über sie einen ein- bis zweimonatigen Ausflug mit der "Falcon 9"-Rakete oder der "Crew Dragon"-Kapsel von SpaceX in den Orbit buchen. Auf jedem Flug ist Platz für vier Passagiere. Ach ja, für die Verpflegung auf Raumstation muss man auch noch aufkommen: Eine Nacht dort kostet üblicherweise 35.000 US-Dollar.
Wer dagegen gerne in der Gesellschaft von professionellen Astronauten durchs All schwebt, sollte auf die Firma "Space Adventures" setzen: In ihrer Kapsel kostet ein Sitz etwa 58 Millionen US-Dollar. Die erste Test-Mission soll schon Ende des Jahres stattfinden.
Im Weltraum-Hotel übernachten
Urlaub in den Sternen: Das Unternehmen Orion Span will schon 2021 das erste Hotel, die Aurora Station, im Weltraum eröffnen. Abenteuerlustige Reisende sollen dann 200 Kilometer entfernt von der Erde dort ihren Urlaub verbringen können. Aber auch das ist ein teures Vergnügen: Der Preis für einen zwölftägigen Aufenthalt beträgt 9,5 Millionen Dollar pro Person.
Forscher der britischen Plymouth University setzen auf künstliche Intelligenz, um die Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens für zukünftige Weltraummissionen zu bestimmen. Ein Team des dort ansässigen Roboterzentrums trainiert sogenannte künstliche neuronale Netze, die in ihrer Funktionsweise dem Lernprozess des menschlichen Gehirns folgen. Diese Netzwerke helfen bei der Erfassung und Auswertung großer, komplexer Datenstrukturen. So können die Wissenschaftler mehr Zeit in die Erforschung von Planeten investieren, auf denen Leben möglich scheint. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden mit Daten kombiniert, die anstehende Projekte der NASA oder Missionen der europäischen Raumfahrtagentur ESA erbringen.
Astronauten drucken eigene Knochen
Die medizinische Versorgung im All ist bislang eher schwierig. Wissenschaftler an der TU Dresden haben deswegen jetzt ein 3D-Druck-Verfahren entwickelt, mit dem Astronauten ihre Knochen und Hautgewebe nachdrucken können. Die neuen Zellen sollen aus ihrem eigenen Blutplasma gezüchtet werden. Verbrennt sich zum Beispiel ein Raumfahrer, kann er die Wunde direkt wieder mit frischer Haut belegen. Mittels der Technik können auch Knochen im Fall eines Bruchs mit gedruckten Teilen ergänzt werden.
Katapult schießt Raumkapseln ab
Echte Rocket Science: Bald soll es möglich sein, dass Shuttles per Katapult in die Umlaufbahn gebracht werden können. Die Technologie basiert auf kinetischer Energie, die das Start-up "SpinLaunch" entwickelt hat. Satelliten könnten damit in Position gebracht werden, Raketen-Starts wären damit nicht mehr notwendig. Vom neuen Weltraumbahnhof in New Mexico sollen Anfang 2020 die ersten Flugobjekte ins All katapultiert werden. Kostenpunkt: 250.000 US-Dollar pro Launch.
In Zusammenarbeit mit der NASA baut Raketenhersteller "Relativity Space" eine 3D-Druck-Fabrik im US-Bundesstaat Mississippi. Für die Herstellung nutzt das Unternehmen den roboterarmgetriebenen Stargate3D-Drucker. Durch das neue Verfahren sollen 100 Einzelteile bei der Konstruktion eingespart werden. Außerdem wird die Bauzeit durch den Einsatz des Roboters verkürzt.
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